« Buergsonndeg » in Berdorf (2003)

Schriftstücke

     
 

Traditionsgemäß wird am ersten Fastenssonntag, nach Karneval, „Buergsonndeg“ zelebriert. Dieses einst heidnische Ritual der Vertreibung des Winters ist heut zu Tage ein fest verankerter Termin im Kulturleben der meisten Gemeinden hier zu Lande, und in der Region über die Grenzen hinaus.

In der Gemeinde Berdorf ist es die lokale Feuerwehr die jedes Jahr das „Buergbrennen“ organisiert. Am Samstag zuvor trifft man sich auf dem „Birkelt“ wo die Burg, in Form eines Kreuzes“ gebunden wird. Hierzu wird hauptsächlich Stroh verwendet, das dann drum herum gebunden wird. Andere Zutaten sind jedes Jahr verantwortlich, für die eine oder andere zuckenden Reaktionen, Insider werden wissen wovon die Rede ist.

Nach diesen Vorbereitungen steht dem Sonntag anschließend nichts mehr im Wege, und es kann dann Morgens gegen 9:00 Uhr los gehen. In einem bunten Korso geht es dann durchs ganze Dorf, quasi mit der Burg huckepack. Oder wie man sagt: „ De Schullesch Jos steiert daat meeschterhaft duerch d’Duerf“. Das ganze angeführt vom „Musikomobil“ mit am Bord, den Dirigenten Marco Siebenaler. (Dieses Jahr gab die Autobatterie den Geist nicht auf). 

Das Wandern ist ja bekanntlich des Müllers Lust, und Wandern ist ja auch ganz schön, jedoch wenn so nach 12:00, anschließend an die Kirchturmglocken, die Alarmglocken des Hungers läuten, gibt es keinen Halt, und der Befehl wird gegeben im neuen Feuerwehrlokal einzukehren. Hier stößt dann auch die Zukunft der Wehr unser Feuerwehrjugend zu den Ausgehungerten. Um 14:00 geht’s dann weiter, da dass dieses Jahr die Suppe sich keiner chemischem Reaktion unterzogen hatte, und man nicht auf Raumfahrtnahrung zurückgreifen musste, nämlich  Suppe in Puderform.

Es heißt jetzt keine Zeit zu verlieren, das Dorf ist doch größer als man annimmt, und die Burg muss ja schließlich noch errichtet werden. Während die „Grossen“ so gegen 19:00 Uhr die Burg fertig stellen, gehen die Jugendwarte mit den Mädchen und Jungen, ins Hotel „Defive“ wo die traditionelle „Omelette“ gegessen wird. Ein lob hier an unsere Jugendfeuerwehr, die einerseits mit 8 Jugendlichen stark vertreten war, sich andererseits sehr korrekt benommen haben, und den Weisungen der Jugendwarte folgten. Die Burg steht, die Wache steht, nun ist es Zeit für die einen sich etwas erfrischen zu gehen, und für die anderen den Kakao, Kaffe, Jägertee, Suppe, und andere Getränke zu organisieren, damit den Leuten auch etwas angeboten werden kann.

Die Dunkelheit zieht über Berdorf ein, der Wind frischt auf, und der Zeitpunkt rück immer näher. Nun werden noch ein par Strohballen, sowie Holz an der Basis der Burg angebracht.

Das Burgbrennen, war diese Jahr sehr stark von den Dorfbewohnern besucht, wie es auf den nächsten Bildern zu sehen ist. Die Ehre die Burg an zu zünden  gebührte diese Jahr dem neuen Feuerwehrmitglied Christan Kops, begleitet von seiner Tochter. Nachdem die Burg abgebrannt, und alles wieder eingepackt war, fuhr man gemeinsam zum Hotel Restaurant Lenert wo „Luis“ die traditionelle „Omelette“ diesmal für die „Grossen“ servierte.          

(ms)