Porte Ouverte der Feuerwehr Berdorf (2004)

Schriftstücke

     
  Ein jeder, der selbst schon eine „Porte Ouverte“ organisiert hat oder bei der Organisation mithalf, weiß was dies bedeutet. So ein nicht all jähriges Projekt erfordert Organisationstalent, einen Überschuss an Motivation, ein starken Teamgeist, und sehr viel Zeit. Dies sind Voraussetzungen, die bei der Wehr Berdorf scheinbar in enormen Vorkommen herangereift sind. Nun galt es diese Auszuschöpfen.

Jedes außergewöhnliche Projekt braucht ein Komitee, das neben dem Vorstand unabhängig an der Organisation feilen kann. In einer eigens einberufenen Mitgliederversammlung, konnte dann ein Organisationskomitee zusammengestellt werden, das aus folgenden Kollegen bestand: Jerry Collignon (Präsident), Pascal Ernzer, Mireille Penders, Christian Kops, Dany Scharff, Daniel Speller (Sekretär). Für die Berichterstattung an den Wehrvorstand war Jerry Collignon zuständig.

In einem fast einjährigen Schaffen, wurde Stein um Stein ein Programm zusammen gestellt, das es in sich hatte. Unzählige Telefonate wurden geführt, Briefe verfasst und Pläne erstellt. Es wurden Photoshootings organisiert, um geeignetes Material für die Kreation   eines  Werbeplakates  (siehe „ Den Neien Asaaz 2/2004) sowie Flugzettel zu liefern.  Es musste nach Sponsoren Ausschau  gehalten werden, da so ein Projekt für ein Corps doch erhebliche Geldsummen verschlingt.

Nach etlichen Versammlungen mit den Mitgliedern, den Beteiligten, der Gemeinde und den Sponsoren, konnte es am 26. und 27. Juni dann endlich heißen: „Willkommen auf der „Porte Ouverte“ der Freiwilligen Feuerwehr Berdorf“.

In einem, für die Wehr Berdorf und dem Kanton Echternach einmaligem Spektakel, was die Organisation eines einzelnen Corps angeht, präsentierte die Wehr ein Programm der Superlative. Die Anspannung in den frühen Morgenstunden stand einem jeden ins Gesicht geschrieben. In allen Ecken wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Es galt die letzten Details zu vollenden. Rundum den Standort des Feuerwehrlokals war noch alles leer. Hier sollte in ein paar Stunden der Teufel los sein, was man zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste und man sich wahrscheinlich nicht mal erhofft hatte. Keiner hatte sich erträumt, dass die ernorme Arbeit mit so viel Erfolg und Anteilnahme gekrönt werden würde.

Als nach und nach die teilnehmenden Gastwehren eintrafen, wurde einem erst so richtig bewusst, welche Größenordnung dieses Unternehmen erreichen würde. Als Gäste nahmen am Samstag teil: Der „Groupe Canin“ der Protection Civile, die Jugendfeuerwehr aus Steinfort mit ihrem Jugendfahrzeug, eine Delegation der holländischen Feuerwehr (Renesse), die Firma Euroambulance, die Feuerwehr Beaufort, die Feuerwehr Biwer, die Feuerwehr Walferdange, die Feuerwehr Dippach, die Feuerwehr Junglinster, die Feuerwehr Wasserbillig, die Feuerwehr Dudelange, die Protection Civile aus Echternach, die Feuerwehr Heffingen, die Feuerwehr Kehlen und die Feuerwehr Steinsel.

Mit einer großen Ausstellung ist es jedoch nicht getan. Es galt den Besuchern in vielen Hinsichten etwas zu Bieten. Hier wurde auch sehr Stark auf die Information des Bürgers gesetzt. So wurden Vorführungen mit Feuerlöschern, brennendem Öl (Friteusebrand), und platzenden Spraydosen präsentiert. Die Handhabung von Feuerlöschern konnte auch selbst erprobt werden.

Neben diesem wurden aber auch einige Schauübungen vorgeführt. So führte die Jugendsektion der Wehr Consdorf die Übung von Feuerwehrwettbewerben vor. Unsere holländischen Kollegen demonstrierten wie bei ihnen ein Gasbrand bekämpft wird. Der Groupe Canin der Protection Civile gab interessante Einblicke in ihre Arbeit, die auch dann an Hand eines eigens eingerichteten Trümmerhaufens demonstriert wurde. Die Jugendsektion Berdorf demonstrierte den Werdegang von Erkennung, und Meldung eines Brandes, sowie die anschließende Bergung und den Abtransport eines Verletzten. Diese Übung wurde mittels des Brandschutzerziehungsanhängers der „Lëtzebuerger Jugengpompjéeën“ vorgeführt. Der schwer zu „topende“ Star des Tages, war ohne Zweifel Christophe Lux I, der Helikopter der Luxembourg Air-Rescue, die ein spektakuläres Programm vorführte. So manch einer wird sich noch lange an den Flug, in den Seilen hängend, erinnern.

Das Abendprogramm wurde vom „Club des Jeunes“ aus Berdorf gestaltet. Diese hatten sich von Anfang an sehr an einer Zusammenarbeit interessiert gezeigt und so ihre Verbundenheit mit der Feuerwehr unter Beweis gestellt.

Der darauf folgende Tag sollte keinen minderen Erfolg kennen. Auch am Sonntag hatte sich eine enorm hohe Besucherzahl eingefunden. Zu Gast waren an diesem Tag: die Feuerwehr Wiltz, die Feuerwehr Consdorf, die Jugendsektion Steinfort, die Feuerwehr Preizerdaul, die Feuerwehr Biwer, die Feuerwehr Echternach, die Berufsfeuerwehr der Stadt Luxemburg, die Delegation der Holländischen Feuerwehr, die Firma Euroambulance, die Feuerwehr Junglinster, die Feuerwehr Mertert, die Protection Civile aus Echternach, die Feuerwehr Dudelange,   die   Jugendsektion  der  Feuerwehr  Heffingen und Waldbillig,  die Hundestaffel des Luxemburger Roten Kreuzes, die Feuerwehr Bollendorf (D) und die Feuerwehr Beaufort.

Einen großen Wert wurde an diesem Tag auf die Jugendarbeit gesetzt. So wurden nicht weniger als 4 Schauübungen der Jugend vorgeführt. Hier waren die Jugendsektionen der Wehren Steinsel, Heffingen, Waldbillig, aus Holland (Renesse) und Berdorf beteiligt. Einblicke in die Arbeit der Rettungshundestaffeln gab an diesem Tag die Hundestaffel der „Croix Rouge Luxembourgeoise“. Neben den Vorführungen mit Feuerlöschern, Spraydosen und brennendem Öl, war es dann eine spektakuläre Übung der Protection Civile und Feuerwehr Echternach. Hier galt es Verletzte aus einem Wagen, nach einen Zusammenprall mit einem Traktor, zu befreien,. Wer sich traute konnte ebenfalls mit der Drehleiter in die Lüfte transportiert werden. Hierzu standen gleich zwei Fahrzeuge bereit. Einerseits die kantonale Drehleiter die in Consdorf stationiert ist. Auf der anderen Seite die Drehleiter der Berufsfeuerwehr Luxemburg, die mit ihren 50 Metern, sicherlich das spektakulärste Fahrzeug an diesem Tag war.

Alles in allem kann man über diese „Porte Ouverte“ nur von einem vollen Erfolg sprechen. Dies gilt nicht nur für die Teilnahme der einzelnen Wehren, Protection Civile, Croix Rouge, und Firmen, es waren insgesamt nicht weniger als 185 Mann an beiden Tagen. Sondern auch für  die Teilnahme der Bevölkerung, die eine regelrechte Bestätigung darstellte. Dank allen Beteiligenten, Sponsoren, Helfern, Wehrmitgliedern aber auch ganz besonders der Unterstützung der Gemeinde, wurde dieses Unternehmen zu einem riesigen Fest.


(ms)