Burgbrennen der Wehr Berdorf (2005)

Schriftstücke

     
 

Text: Mike Schumacher

Eine Woche nach Karnevalssonntag ist bekanntlich Burgsonntag, der vielerorts mit dem Burgbrennen gefeiert wird. Dieser Brauch dient dazu den Winter zu vertreiben und den Frühling herbei zu rufen.

Dieses Jahr stand dieses Fest unter extrem schlechten Wetterkonditionen. In Berdorf wird die Burg teilweise schon am Samstag hergerichtet. Dieses hat die Form eines Kreuzes, das neun Meter lang und vier Meter breit ist. Dieses wird mit 2 Lagen Stroh umbunden. Danach wird diese auf den Anhänger eines Traktors gehievt. Das Schwere war, dass es nur während wenigen Momenten nicht regnete. Schon jetzt befürchtete man das, was sich am folgenden Tag bewahrheiten würde. Anschließend versuchte man, den Anhänger samt Burg so trocken als möglich für die Nacht unterzustellen.

Am nächsten Morgen war der Treffpunkt um 9:15 im Feuerwehrlokal gegeben. Von dort aus ging es zum Bauernhof von Herrn Nicolas Meyer auf dem Birkelt. Herr Nicolas Meyer war selbst lange Zeit aktives Mitglied in der Wehr, bis zum Ruhestand mit 65 Jahren. Auch war er bis noch nicht all zu langer Zeit Kassierer in der Wehr. Ganz lassen kann ein solcher Vollblut Feuerwehrmann es jedoch nicht und so ist er immer noch Kassierer in Sachen Mutuelle der Wehr. Bei jeden offiziellen Gelegenheit und Festen ist „Néckel“ immer wieder aktiv mit dabei. So auch am Burgsonntag, wo dieser, Hof und Stroh zur Verfügung stellt, um die Burg herzurichten.

(Foto)

Chef de Corps Pascal Ernzer (Mitte) mit zwei Jugendfeuerwehrmitglieder Patrick Bingen (Links) und Christian Collignon (Rechts)

Jetzt hieß es die Dekoration der Burg anzubringen. Auf dieses war am Vorabend wegen starkem Wind verzichtet worden. Um Punkt 10 Uhr ging die Fahrt mit der Burg dann los. Zu erst wurden die nördlich gelegenen Höfe besucht und dann ein Teil des Dorfes.

Das Mittagessen wurde dann im Feuerwehrlokal eingenommen. Hier gilt ein ganz besonderer Dank an Mireille Penders für die Zubereitung der Erbsensuppe mit Wiener- und Mettwurst, sowie Speck. Die Mexikanischen Pfannkuchen mit Käse gefüllt fanden auch eine rege Begeisterung. Diese wurden von Frau Martin aus Berdorf gebacken.

Um 13 Uhr 30 ging die Fahrt durchs Dorf und die südlich gelegenen Höfe weiter. Am Nachmittag schlug Petrus dann sehr heftig zu. Mit starken Schneestürmen setzte er der Sammelaktion arg zu. So verwandelten sich Feuerwehrmänner kurzer Hand zu Schneemänner.

Durch eine Neuorganisation des Tagesablaufs konnte die Rundfahrt bereits kurz nach 17 Uhr abgeschlossen werden. So konnte die Burg noch vor der Dunkelheit aufgerichtet werden. Während eine Gruppe sich um das Aufrichten der Burg kümmerte, blieb eine zweite im Feuerwehrlokal um die Vorbereitungen für den Abend, sprich kalte und warme Getränke sowie das Aufwärmen der Suppe zu treffen. Diese wurden am Abend stets gratis den Besuchern ausgegeben. Zur gleichen Zeit fuhr eine dritte Gruppe zum Hotel Restaurant Defive in Berdorf wo die Jugendmitglieder Omelette mit Pommes Frites zu sich nahmen. Später wurden diese dann nach Hause gebracht. So konten die Eltern dann mit ihren Kindern zum Burgbrennen kommen.

Trotz kalten Temperaturen, hatten sich viele Dorfbewohner auf der „Théilemur“ eingefunden um dem Spektakel beizuwohnen. Wie schon angesprochen und befürchtet hatte man sehr große Probleme die Burg überhaupt in Brand zu stecken. Von einem schönen Abbrennen konnte auch keine Rede sein. Es war alles zu nass.

Zugeben wollte es zwar keiner und doch war die Enttäuschung sehr groß. Schließlich wollte man den Leuten auch etwas bieten. Dies ist ja auch der Höhepunkt eines jeden Burgbrennen, doch dieses Jahr sollte die viele Arbeit nicht belohnt werden. Es gibt viele Faktoren die nicht kontrolliert werden können.

Nach dem Einräumen und Instandsetzung vom gebrauchten Material und Fahrzeugen begab man sich dann traditionsgemäß ins Restaurant Lenert wo die aktiven Mitglieder und Ehrengäste das Omelett genossen und noch die eine oder andere gemütliche Stunde zusammen saßen.

Bei dieser Gelegenheit, bedankte sich Chef de Corps Pascal Ernzer bei allen Feuerwehrmitglieder, die sich aktiv am Ablauf des diesjährigen Burgsonntag beteiligt hatten. Ein ganz besonderer Grund zum Feiern war ohne Zweifel auch der 75. Geburtstag von Nicolas Mariany. Nachträglich alles Gute.