Kantonaltag der Feuerwehren des Kantons Echtenach (2005)

Schriftstücke

     
 

Text: Mike Schumacher
Fotos: Mike & Michelle Schumacher

In enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Steinheim, die am 19. Juni 2005 ihr 125. Bestehen feierte, wurde am selben Tag der Kantonaltag 2005 abgehalten.

Bei glühenden Temperaturen begann der Festtag mit einem „Concert Apéritif“ des Musikvereins aus Ralingen (D). Dem gut besuchten Auftakt folgte ein Festessen welches vom bekannten Restaurant „Le Grillon“ F. Weidert zubereitet wurde.

Als dann nach und nach die geladenen Ehrengäste eintrafen, konnte gegen 15 Uhr das Festprogramm des Kantonalverbandes unter den Klängen der Fanfare Rosport beginnen. 102 Feuerwehrmitglieder hatten Aufstellung genommen wie der Kantonalinstruktor Reiner Hesse meldete.

Chef de Corps François Hoffmann, der 2004 das Amt von Emil Wewer übernommen hatte, begrüßte alle Anwesenden und brachte seine Freude zum Ausdruck, den Kantonaltag in Steinheim austragen zu dürfen. In seiner Rede, ging er dann in die geschichtliche Entwicklung des Corps Steinheim ein, der 1879 gegründet wurde. Besonders hob der Chef de Corps die Zusammenarbeit mit den Wehren Hinkel und Rosport hervor. Die Jugendfeuerwehr der Wehren Rosport und Steinheim arbeiten schon länger als geschlossenes Team unter der Leitung von Jugendleiter und Kantonaljugendleiter Bern. Lux zusammen.

Kantonalpräsident Const. Schwartz, bedankte sich bei François Hoffmann für die Organisation des  Festtages und war froh als Ehrengäste begrüßen zu dürfen: den Deputierten Robert Mehlen, Bürgermeisterin Irma Krippes (Mompach), Bürgermeister Camille Hoffmann (Beaufort), Bürgermeister Luc Bonblet (Rosport), Bürgermeister Gérard Bender (Waldbillig), Schöffe Léon Conrad (Berdorf), den Verbandspräsidenten Jean-Pierre Hein, den Verbandsvizepräsidenten Jos Tholl, den Ehrengeneralkassierer der Föderation Pitt Mergen, Kantonalpräsident Ern Schumacher sowie Kantonalinspektor Jos Schummer aus dem Kanton Grevenmacher, Ehrenkantonalinstruktor Nicolas Courtois, den Vertreter der Protection Civile Junglinster Paul Schroeder, den Wehrleiter der Verbandsgemeinde Irrel Clemens Mossal mit seinem Stellvertreter Richard Wirtz sowie den Kreisjugendfeuerwehrwart Reiner Schneider mit seinem Stellvertreter Peter Klasen.

Const    §. Schwartz kam in seiner Rede ganz besonders auf die Dorfbevölkerung von Steinheim zu sprechen. Diese ist der Feuerwehr stets gut gesinnt. So nahm der Kantonalpräsident die Gelegenheit wahr diesen, seinen Dank für die Unterstützung anlässlich des letzten Hochwassers auszusprechen. Die vielen ermunternden Gesten, vom heißen Kaffee bis zur Suppe und Brötchen und dies von Leuten die selbst bis zu Hals im Wasser standen, war eine starke Stütze für die Mitglieder die tagelang im Einsatz waren.

Die von vielen Seiten ersehnte engere Zusammenarbeit zwischen Protection Civile und Feuerwehr ist im Kanton Echternach bereits heute eine allgegenwärtige Realität. Immer mehr Mitglieder der Protection Civile haben sich in die Feuerwehr gemeldet und umgekehrt. Dadurch wird bei Einsätzen ein professioneller Ablauf garantiert und dem Patienten die best mögliche Hilfe gewährleistet.

Die Zukunft liegt in der Zusammenarbeit der Wehren und der Förderung der Jugendwehren

Eines der Hauptanliegen des Kantonalpräsidenten ist und bleibt die Jugendarbeit. Const. Schwartz war sehr stolz als sich anlässlich der Springprozession über 200 Jugendfeuerwehrmitglieder in Echternach einfanden. Dieses war eine von vielen Manifestationen im Kader des 40 jährigen Bestehens der „Lëtzebuerger Jugendpompéeën“. Auch lobte er die enorme Disziplin die ein jeder am Pfingstdienstag an den tag legte.

Die darauf folgende Jugendübung, wurde von Kantonaljugendleiter Bern Lux kommentiert. Die Übung hatte zum Ziel, einmal vor zu führen wie Früher Feuer bekämpft wurde, zu einer Zeit als die Pumpen noch mit „Eselsdampf“ bedient wurden.

Hierzu wurde die alte Steinheimer Pumpe aus dem Jahre 1901 zum Einsatz gebracht. Auch wurden die Zuschauer „spontan“ zur Mithilfe aufgefordert, galt es doch eine Menschenkette zu formen die mittels Eimern das Wasser der Sauer zur Pumpe transportierte. So konnte die Pumpe gespeist und das Feuer bekämpft werden. Beim Füllen der Eimer waren die Mitglieder der U.S.T.L. (Unité de Sauvetage à l’eau Terre-Neuve et Landser) behilflich, damit auch keiner ein unfreiwilliges Bad nahm. Zuletzt war diese Pumpe 1963 im Einsatz.

Verbandspräsident Jean-Pierre Hein bekante sich sehr herzlich für die Einladung in den Kanton Echernach, den er an Hand von Beispielen als sehr Arbeitsreich beschrieb. Dies allerdings nicht nur was die Einsätze angeht, sonder auch bei der Kantonalinstruktion und der Teilnahme an den angebotenen Instruktionen auf nationalem Plan.

Allen Jugendbetreuern sprach Jean-Pierre Hein seinen Dank aus. Die Jugend ist der Garant für das Fortbestehen der Feuerwehren. Die stetig fallende Verfügbarkeit von Rettungskräften tagsüber unterstreicht wie wichtig es ist die Jugend zu fördern.

Den Gemeindeverantwortlichen gab der Verbandspräsident mit auf den Weg, in Zukunft Leute in den Service d’Incendie einzustellen. Dies würde verhindern, dass Gemeindearbeiter welche sich in eine Feuerwehr gemeldet hatten um die Stelle zu bekommen, nach Festeinstellung wieder aus der Feuerwehr austreten.

Innenminister Jean-Marie Halsdorf, der es bedauert nicht selbst präsent sein zu können, hatte Jean-Pierre Hein die Botschaft mit auf den Weg gegeben, in Zukunft mehr Regional zu Denken, sei es bei Einsätzen oder Anschaffungen. Die Zusammenarbeit der Wehren ist unerlässlich. Auch werde man in Zukunft Fusionen von Wehren befürworten jedoch nie erzwingen.

Zum Abschluss seiner Rede, gratulierte der Präsident der Wehr Steinheim zum 125 jährigen Bestehen und wünschte ihr für die Zukunft weiter alles Gute.

Im Anschluss überreichte Jean-Pierre Hein die Medaille des „Membre d’Honneur de la Fédération des Corps de Sapeurs Pompiers du Grand-Duché de Luxembour“, an Madame Mariette Wehenkel, Schöffin der Gemeinde Rosport, für ihr langjähriges Engagement der Feuerwehr gegenüber.

Bürgermeister Luc Bonblet hob anschließend die langjährige Arbeit von Emil Wewer hervor der kürzlich sein Amt an François Hoffmann abgegeben hatte. Auch soll in Steinheim parallel zu dem sich im Bau befindlichen Feuerwehrlokal in Osweiler, auch ein neues Feuerwehrlokal in Steinheim entstehen.

In einem feierlichen Festakt wurden die Kantonalfahnen von der Feuerwehr Rosport, an die Feuerwehr Steinheim übergeben. Mit dem erklingen der Nationalhymne wurde der offizielle Akt geschlossen.

Anschließend war es an den Feuerwehren der Gemeinde Waldbillig die Zuschauer mit einer heißen Übung zu begeistern. Für Abkühlung sorgte anschließend die Wasserrettungsübung der U.S.T.L. Nach den beiden Darbietungen, lud die Gemeinde Rosport zum Ehrenwein ein.