Pompjéeën Gemeng Konsdrëf: Internationales Zeltlager 16. – 24. Juli 2005

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Consdorf2Während einer Woche hatten sich in Consdorf rund um das Kulturzentrum „Kuerzwenkel“, die Jugendfeuerwehr -Gruppen aus Beaufort, Berdorf, Consdorf, Osweiler, Steinheim – Rosport und aus Leck (Nordfriesland) zusammengefunden. Auf Einladung der Wehr Consdorf beteiligte man sich an einem internationalen Zeltlager.

Die Jugendgruppen aus Leck und Consdorf, verbindet seit über 20 Jahren eine enge Freundschaft. Seit dieser Zeit nimmt man in regelmäßigen Abständen an Zeltlagern bei dem einen oder anderen Teil. So war es dann geplant, dass dieses Jahr zusammen ein Zeltlager ins Consdorf stattfinden sollte.

Prompt kam von Seiten der Jugendwarte aus Consdorf die Idee, das Camp nicht nur für die Consdorfer und Lecker zu organisieren, sonder gleich den ganzen Kanton Echternach mit einzuladen. So war das gemeinsame internationale Zeltlager geboren.

Vom ersten Tag an befand man sich in einem perfekt organisierten Zeitablauf wieder. Man hatte die Ankunftszeit sehr locker eingerichtet, so kam von der ersten Minute an kein Stress auf. Nach der Ankunft konnte ruhig mit dem Einrichten der Zelte begonnen werden, die am Vortag bereits von der Wehr Consdorf aufgerichtet wurden.

Der erste Tag wurde dazu genutzt erst mal die Umgebung kennen zu lernen. Direkt neben dem Kulturzentrum, das die Gemeinde Consdorf für die ganze Dauer des Zeltlagers ausnahmslos zur Verfügung gestellt hatte, befand sich der Lagerplatz. Unterhalb des Lagerplatzes befand sich eine Spielwiese. Auch das fast noch neue Fußballterrain des BC01 stand zu Verfügung. Die Sanitäranlagen waren natürlich bei dem Neubau nur vom feinsten.

Die professionelle Küche brauchte eine starke Hand. So kam für die Wehr Consdorf auch nur ein professioneller Koch in frage. Mit Ralf hatten sie in aller Hinsicht ein Schnäppchen gemacht. Dieser musterte sich, durch seine Koch- und Kombinationskünste zum meist beliebten Teilnehmer des Zeltlagers. Keine unendliche Warteschleifen, sondern ausgewogene und dem Wetter angepasste Gerichte, makellose Gründlichkeit und stets in mehr als ausreichenden Mengen. Dies sind die Grundpfeiler seines Erfolgs. Ihm standen stets freiwillige Helfer und Küchenpersonal zur Seite.

An diesem Abend stand auch die traditionelle Lagereröffnung auf dem Programm. Im Beisein der geladenen Ehrengäste zündeten Schöffe Marcel Bausch und Kantonalpräsident Const. Schwartz das Lagerfeuer an. Dieses brennt, wie bei den Olympischen Spielen über die ganze Dauer des Zeltlagers und erlischt erst wenn der letzte das Camp verlässt.  

Die erste Nacht auf einem Zeltlager ist die schlimmste. Wie kann es auch anders sein. Man liegt auf einem mehr oder weniger bequemen Feldbett, in einer fremden Umgebung und muss das Zimmer, in diesem Fall das Zelt, mit mehreren Kameraden zwischen 8 und 16 Jahren teilen.

Um dem entgegen zu wirken, stand am nächsten Tag eine Wanderung durch das Müllerthal auf dem Programm. Die Tour erstreckte sich über den ganzen Tag. Die, die es geschafft hatten zu Fuß wieder im Camp anzukommen hatten sage und schreibe 25 Km zurückgelegt und dies auf Wegen die keines Falls eben sind. Die, die es nicht schafften wurden an verschiedenen Sammelstellen, wo sie unter Aufsicht warteten, mit Bussen abgeholt.

Die „Power“ der Jugendlichen ist jedoch nicht so leicht zu verbrauchen. So wurde vor dem Abendessen noch munter Fuß- oder Volleyball gespielt. Andere, die doch etwas müder waren, versuchten sich in Gesellschaftsspielen oder nahmen ein Sonnenbad. Die 10 Uhr Nachtruhe wurde dann auch ohne Protest eingehalten und ein lautes Sägen machte sich im Camp breit.

Wie schon erwähnt hatte man sich ein breit gefächertes Programm ausgedacht. Von allem und für jeden war etwas dabei. Kulturelles, Spannendes, Spiel und Spaß, an alles war gedacht.

So besichtigte man die S.E.O. Zentrale in Vianden oder das Armeemuseum in Diekirch. Ein weiteres Highlight war die Besichtigung der Maginotlinie bei Schoenenbourg im Elsass nicht weit von Haguenau gelegen. Diese war die spektakulärste Visite der Woche. Sehr gut kam auch die Führung in der Stadt Luxemburg an. Hier beging man die Kasematten sowie den Wenzeltour unter der Leitung eines Reiseführers.

Ganz im Zeichen von Spiel und Spaß, stand der Dienstag. Morgens stand eine Wanderrallye mit nicht weniger als 11 Spielen auf dem Programm. Mittags wurde die Lagerolympiade ausgetragen. Um die Spiele hatten sich die Jugendleiter rund um Kantonaljugendleiter Bern. Lux gekümmert. Auch diese Aktivitäten waren bei den Jugendlichen extrem gut angekommen.

Die Disziplin auf dem Zeltlager wurde die ganze Woche hindurch an vorderster Stelle gehalten. Die 69 Jugendlichen haben sich wirklich sehr bemüht und dies trug auch zum guten Verlauf des Zeltlagers bei. Dass nicht immer jeder 100%tig brav sein kann, ist wohl kein Geheimnis. Aber hier hatten sich die Organisatoren eine einfache, schmerzlose aber effektive Methode ausgedacht um die Jungs und Mädchen in den Bereich des Erlaubten wieder zurück zu führen: Die Strafkompanie.

Abends nach dem Essen wurde die Liste der Gewinner vorgelesen welche zu dieser beitreten würden. Die Mitglieder der Strafkompanie wurden zum Toiletten-, Duschen-, Esssaal-, und Küchenputzen eingeteilt. Aber wie gesagt es handelte sich jedes Mal um wirklich mindere Vergehen.

Auch wurde eine Campzeitung ins Leben gerufen. Diese erwies sich als vielseitig interessant. Zu erst gilt es am Abend einen kleinen Tagesbericht, pro Zelt, zu schreiben. Diese wurden dann getippt und zu einer Zeitung zusammengefügt die dann morgens auf den Tischen lag.

So eine Campzeitung ist wie eine Messeinheit welche die Stimmung in der Truppe misst. Hier konnte sich öffentlich bedankt oder beschwert werden, beschreiben wie man den Tag empfunden hatte. Von Tag zu Tag schälten sich immer mehr begabte Journalisten heraus. Humor und positive Kritik überwogen die ganze Woche den Trend der Zeitung. Der allseits beliebte Star der Woche war auch hier, Ralf der Koch. Nach langem Durchlesen haben wir Ihnen hier einige Auszüge aus dieser Zeitung herausgeschält:

…nach schaurigen Momenten in der finsteren Höhle, geschah es, einer unserer Kameraden stürzte vor Schreck und musste im Eiltempo befördert werden und mit dem Motte: In der Not frisst der Teufel Fliegen, behandelt werden…

…Guten Morgen, Guten Morge, schon wieder ertönte um 7:30 Uhr diese schreckliche Musik… …Um 17:30 Uhr fuhren wir dann mit dem Bus zurück. In dem einen Bus betete man und in dem anderen schlief man…

…Um 0:21 und 45 Sekunden lag Zelt Nr.7 (fast) vollständig im Bett. Die Hälfte der Zeltcrew ist innerhalb von 10 Minuten eingeschlafen. Die andere Hälfte konnte bis 3.00 Uhr nicht wirklich einschlafen, da sie durch nicht definierbare Geräusche nicht schlafen konnte…

…mit entsetzen mussten wir feststellen, dass bei Spiel 4 (Leinenwerfen) die Kräfte schwinden, das heißt, es gibt kein Weißbrot mit Nutella mehr…

…so `ne Busfahrt die ist lustig, so `ne Busfahrt die ist schön… …während die einen genüsslich ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgingen, dem Schlaf, platzte dem Felix der Schlauch, im Motor wohlverstanden. Jetzt hatte der Dan auch eine Chance uns zu folgen. Dann platzte einem Anderen auch fast der Schlauch, Pinkelpanik war angesagt. Gott sei Dank hielt der Katheter bis zur Maginotlinie…

…lauter benommene Verletzte hatte der zweite Bus beklagen. Dies ist ja auch zu verstehen, wenn der Fahrer weder Führerschein noch Bremen, kein TÜV hatte…

…7 Uhr 30 Dan’s Handy klingelt wieder mal und wir wurden wach. Nathalie schaltet das Handy aus und weckte Dan auf…

... Abendessen war wieder einsame Spitze, Mike hat schon mindestens 4 Kilos zugenommen. Wenn der platzt hat ihn Ralf auf dem Gewissen, zur Strafe nehmen wir ihn mit nach Berdorf, wo er uns nach jeder Übung bekochen muss…

…Mitternacht, alles schläft, doch plötzlich Alarm. Mit viel Unruhe stürzen alle aus den Zelten: Nachtwanderung. Gruselnd schleichen die Kids durch die Nacht. Plötzlich Wildschweine im Maisfeld und schaurige Geräusche im Wald. Plötzlich stürzen zwei Monster aus der Kecke. Schreie, Tumult und großes Erschrecken. Doch zum Glück waren es nur Dan und Jonathan…

… so, am 7 Tag ist soviel passiert oder sagen wir eher, wir (die Zeltlagergefangenen) haben soviel gesehen, dass man überlegen sollte ob man nicht mal einen Brief an die Regierung schreiben sollte und sich beschweren soll, dass man hier nicht nach der Genfer Konvention behandelt wird …

… mussten wir mit Erschrecken feststellen, dass es in Luxemburg Frauen gibt die wie Männer aussehen…

… die kleine Cynthia aus Beaufort betrat die Küche und begann prompt und unaufgefordert, uns den Grund ihrer Strafe im Detail und schrill kreischend zu erläutern. Dass sie fortwährend redete, hätten wir noch so halbwegs weggesteckt. Nein es war die hohe Frequenz ihrer Stimmlage, die uns in den Wahnsinn und noch 3 Kilometer weiter trieb…

So eine Woche vergeht wie im Flug. So war das Wochenende doch schneller vorgerückt wie es dem einen oder anderen lieb war. Mit der Abschlussfeier wurde klar, dass es nun vollbracht war und man am nächsten Morgen abreisen würde.

In einem feierlichen Einmarsch ins Fußballstadion, unter den Klängen des Musikvereins aus Consdorf, präsentierten sich die Jugendlichen von ihrer besten Seite. Campchef Felix Cannivy bedankte sich sehr herzlich für die ereignisreiche Woche, welche er mit allen Teilnehmern erleben durfte. Die Zeit war so langsam gekommen Abschied zu nehmen. Aber es soll kein Abschied von langer Dauer sein. Die Jugendfeuerwehr aus Leck lud die Jugendfeuerwehr aus Consdorf ein, in 2 Jahren an einem Zeltlager in Leck teilzunehmen.