Gründung und Evolution des Kantonalverbandes

Schriftstücke

     
 

Gleich bei der Gründung des Landesverbandes im Dezember 1882 war der Kanton Echternach durch einen Delegierten im Zentralausschuss vertreten. Dem Landesverband traten auch schon in der ersten Stunde folgende Wehren des Kantons bei: Befort, Berdorf, Echternach, Osweiler, Rosport und Steinheim.

Zur eigentlichen Gründung des Kantonalverbandes kam es jedoch erst am 28. Dezember 1913, als die Wehren des Kantons vom Kantonalvertreter im Landesausschuss ins Vereinslokal nach Echternach einberufen waren. In dieser Gründungsversammlung wurde folgender Vorstand gewählt:

- Präsident, Franz Kries (Echternach)

- Vizepräsident, Mathias Speller (Bech)

- Sekretär, Anton Bourscheid (Echternach)

Ob noch weitere Mitglieder diesem Gremium damals angehörten, ist nicht bekannt.

Im Feuerlöschwesen des Kantons begann nun eine rege Aktivität. Im Jahre 1914 kam es zur Schaffung einer Kantonalkasse, der Jahresbeitrag der Wehren wurde auf 3,75 Franken festgesetzt.

Am 26. August 1923 fand in Echternach zum ersten Mal die Delegiertenversammlung des Landesverbandes (heutiger Verbandskongress) statt.

Ab 1924 werden die Berichte immer spärlicher und eine Reportage der Kantonaltagung vom 1. Juli 1930 ist die letzte festgehaltene Tätigkeit des Kantons bis zum Ausbruch des zweiten Weltkriegs. Im Bericht über die Zentralausschusssitzung vom 2. Oktober 1937 wird denn auch die Passivität des Kantons Echternach bedauert, und das Fernbleiben seines Delegierten in den Ausschusssitzungen schon seit mehreren Jahren, gibt Anlass zur heftigen Kritik.

Während der Besatzungszeit (1940-1945) gab es nur Amtliches zur verzeichnen.

Erst nach dem Krieg erlebt die Kantonalorganisation, und mit ihr auch die Ortswehren, einen progressiven Aufschwung. Laut Archiven besteht der Kantonalvorstand im Jahre 1950 aus 5 Mitgliedern; die Erweiterung auf 7 Mitglieder erfolgt 1961. Die Ernennung eines Kantonalinspektors erfolgt bereits 1948, dem dann 1960 die Schaffung des Postens eines Kantonalinstruktors folgt.

Die Jahresbeiträge des Wehren an die Kantonalkasse werden 1947 auf 50, 1962 auf 100, 1970 auf 200, 1973 auf 400 und 1982 auf 500 Franken erhöht.

In den sechziger Jahren kommt es seitens der Gemeinden zu massiven Materialanschaffungen und die Verantwortlichen des Kantons sehen sich mit dem Nachwuchsproblem in den Wehren konfrontiert. Daraufhin beginnt man 1971 mit der Bildung von ersten Jugendsektionen. Auf Anhieb sind vier Jugendgruppen zu vermerken, mit einem Effektiv von 18 Mitgliedern. Die Verantwortung wird einem Kantonaljugendleiter sowie den respektiven Wehrjugendleitern übertragen. Dem unermüdlichen Schaffen und dem vorbildlichen Verhalten dieser Jugendleiter den Mitgliedern gegenüber ist es zu verdanken, dass die Jugendorganisation des Kanton Echternach einen solchen Aufschwung erfuhr und am 1. Januar 1977 102 Jugendfeuerwehrmänner in 14 Sektionen eingeschrieben sind.

Des Weiteren kam es im Jahre 1974 in der Wehr Born zur Gründung einer Damensektion.

Die erste Kantonalfahne konnte dank der Großzügigkeit ihrer Patinnen und Paten am 25. April 1971 in Echternach eingeweiht werden. Dem bei dieser Gelegenheit ausgesprochenen Wunsch der Herren Dechanten aus Echternach folgend, beteiligt sich der Kantonalvorstand alljährlich in offizieller Mission an der Springprozession.

Die Patinnen und Paten der Kantonalfahne: Mme Joseph Hoffmann, Echternach; Mme Krippes-Clees, Rosport; Mme Mergen-Thoma, Consdorf; Mme Zeimetz-Trierweiler, Osweiler; Hr. Emile Bohnenberger, Bech; Hr. Albert Goedert, Consdorf; Hr. Camille Jeitz, Consdorf; Hr. Jean Schon, Echternach, Hr. Alfred Witry, Osweiler. Die Feuerwehren des Kantons Echternach unterhalten heute, und das schon seit mindestens einem Jahrzehnt, ausgesprochen gute Beziehungen zu ihren Gemeinden. Darüber hinaus besteht eine gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit, bei Übungen und sonstigen Veranstaltungen, insbesondere aber bei Ernstfällen.

Seit mehreren Jahren unterhalten die Wehren des Kantons ebenfalls freundschaftliche Beziehungen zu ihren deutschen Nachbarwehren, welche ihren Niederschlag in Kameradschaftstreffen, Gemeinschaftsübungen sowie, und darauf kommt es an, in gegenseitiger Unterstützung bei Ernstfällen finden